Chronik

Im Jahr 1856 ließ der Eigentümer der Herrschaft Fahrafeld, Simon Georg Freiherr von Sina auf dem höchsten Punkt des „Hohen Lindkogels" einen steinernen Turm errichten und gab ihn für Wanderer als Aussichtsturm frei. Dieser Turm löste einen für die damalige Zeit außergewöhnlichen Besucherstrom aus und festigte seinen Ruf als Hausberg der Badener. Vom Helenenkirchlein aus konnte man ihn auch mit gemieteten Eseln erreichen. 

Die Notwendigkeit, eine Raststätte auf dem beliebten Berg zu errichten, wurde immer dringender. Es fanden sich idealistische und tatkräftige Männer in Baden, die planvoll darangingen, nicht allein die Frage des Baues einer Schutzhütte am „Eisernen Tor", sondern überhaupt die Erschließung des gesamten Badener Wander- und Ausflugsgebietes zu lösen und durchzuführen. Der erste und wichtigste Schritt dazu war die Gründung einer Sektion Baden des Österreichischen Touristenklubs. Am 14. Juni 1878 fanden die Wahlen in den Ausschuss statt. Zum ersten Vorstand wurde Notar G. Kraitschek, zu dessen Stellvertreter Verwalter K. Schubert, zum Schriftführer Dr. W. Weisskopf und zum Kassier Apotheker K. G. Schwarz gewählt. Als weitere Ausschussmitglieder nennen die ersten Berichte Bezirksrichter Adolf Preyss, Baumeister K. Schabner, Karl Sukfüll und Ludwig Trey; Protektor der Sektion war Erzherzog Rainer.

Die Sektion Baden nahm nun - geführt von dieser Schar ideal gesinnter und kaufmännisch tüchtiger Männer - ohne zu zögern die Arbeit auf. Bereits sechs Jahre nach der Sektionsgründung konnte das Schutzhaus am „Eisernen Tor" nach den Plänen des Architekten Hugo Zimmermann und des Badener Baumeisters Franz Schmid erbaut und eröffnet werden. Im laufe der Zeit wurde das Haus mehrmals umgebaut, vergrößert und modernisiert sowie mit eigener Lichtleitung und Telefonanschluss ausgestattet. Es wäre jedoch verfehlt zu glauben, dass sich die Sektion Baden nur um den Ausbau ihres Schutzhauses und die Erschließung des „Eisernen Tores" verdient gemacht hätte. Es gehört zu den selbstgewählten Aufgaben der Sektion, das mehr als 43 km lange Wegenetz im gesamten Ausflugsgebiet in und um Baden ständig zu beaufsichtigen sowie die Markierungen zu überprüfen und zu erneuern.

Freilich, ohne rührige und aufgeschlossene Männer in der Sektionsleitung wäre die Lösung aller dieser Aufgaben nicht möglich gewesen; hier war die Sektion Baden jedoch immer vom Glück begünstigt. Unvergessen bleibt 1. Vorstand Ludwig Hübl, der es verstand, nach den schweren Jahren 1945 und 1946 die Sektion wieder neu aufzubauen und in Ansehung seiner großen Verdienste um die Sektion zu deren Ehrenmitglied sowie Ehrenvorstand ernannt wurde. Nach seinem im Jahr 1953 erfolgten Ableben wurde Rudolf Schwab als 1. Vorstand gewählt. Auch er leitete mit Umsicht die Geschicke der Sektion.

Nach dem Tode Rudolf Schwabs übernahm im Jahr 1962 Dipl.-Ing. Anton Gerlich als 1. Vorstand die Leitung der Sektion Baden. Unter seiner Ägide wurde das Schutzhaus „Eisernes Tor" weitgehend renoviert. Es erhielt unter anderem eine neue Lichtanlage und die veralteten Einrichtungen wurden zum größten Teil erneuert. Auch das Sektionsleben, die Betreuung der Mitglieder und die Erziehung der Jugend zu bergbegeisterten Menschen liegt bei den sehr rührigen Funktionären in den besten Händen.

Bis zum heutigen Tage hat die Sektion Baden das Glück, in ihren Reihen ebenso ideal gesinnte wie bergfreudige Mitarbeiter zu haben und es gibt immer wieder Frauen und Männer, die ihre spärliche Freizeit gerne und mit Begeisterung der Sektionsarbeit widmen. 

Ein Beispiel hierfür ist Frau Toni Melchior, Tochter des langjährigen, verewigten Schriftführers der Sektion. Sie führt das Werk ihres Vaters fort und betreut überdies die Geschäftsstelle der Sektion seit vielen Jahren in vorbildlicher Weise. Die Jahresversammlung der Sektion am 9. April 1961 ernannte sie zu deren Ehrenmitglied.

Auszug aus dem Jahrbuch zum 100 Jahre Jubiläum des ÖTK

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